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Wohnraummangel in Dormagen: Neubauland für 850 Wohneinheiten bis 2030 nötig

Bedarf an bezahlbarem Wohnraum nach wie vor hoch

Dormagen | 25.04.2024

In Dormagen gibt es zu wenig Bauland für dringend benötigten Wohnraum. Laut einer Wohnbedarfsanalyse müssen bis zum Jahr 2030 rund 1810 zusätzliche Wohneinheiten entstehen, um bezahlbare Einfamilienhäuser und Wohnungen für Fachkräfte, Familien, Senioren und Studenten in Dormagen zu schaffen.

 

Die Wohnungsbaukrise ist eine Herausforderung für die deutsche Wirtschaft. Neben Familien, Studenten und Senioren suchen auch viele Fachkräfte und Mitarbeiter lokaler Unternehmen in Dormagen nach bezahlbarem Wohnraum. Der vom Rhein-Kreis-Neuss beauftragten Wohnbedarfsanalyse des InWIS (Institut für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung) zufolge müssen von 2024 bis 2030 rund 1810 zusätzliche Wohneinheiten entstehen, um den Bedarf zu decken. Die Baugenossenschaft Dormagen und die Wohnraumgesellschaft WORADO planen die Umsetzung von etwa 960 neuen Wohneinheiten bis 2030, um bezahlbaren Wohnraum in Dormagen zu schaffen. Für die noch fehlenden 850 Wohneinheiten sind 24 Hektar Neubauland erforderlich.

 

Stadtquartier Dormagen-Horrem als Vorzeigemodell für bezahlbaren Wohnraum

Mit dem Stadtquartier Dormagen-Horrem wird die Baugenossenschaft Dormagen ein Großprojekt für bezahlbaren und mieterfreundlichen Wohnraum in Dormagen schaffen. Im ersten der insgesamt vier Baufelder entstehen in drei Bauabschnitten für das Quartier 268 Wohneinheiten mit 21.928 Quadratmetern Wohnfläche. Das Stadtquartier wird auf eigenem Grundstück der Baugenossenschaft Dormagen errichtet. Mithilfe eines NRW-Förderungsprogramms sollen auch Wohnungen für einkommensschwache Haushalte umgesetzt werden. Im ersten Bauabschnitt entstehen unter anderem 37 öffentlich geförderte Wohnungen für das Stadtquartier Dormagen-Horrem, die ca. 7,-€/m2 netto kosten werden. Das von Schmale Architekten entworfene nachhaltige und praxistaugliche Gesamtkonzept bietet Familien, Singles, Senioren, Auszubildenden und Studenten ein lebenswertes Wohnumfeld. Die ersten Wohneinheiten des neuen Stadtquartiers Dormagen-Horrem sollen bereits 2025 bezugsfertig werden. Die Baugenossenschaft Dormagen baut dieses Objekt auf eigenem Grundstück und benötigt für dieses Projekt kein Neubauland.

 

Wohnungsmangel Dormagen

In Dormagen werden 24 Hektar an Neubauland benötigt, um den Wohnraumbedarf bis 2030 decken zu können. © Foto: Andrea Lemke

 

Expertenrunde „immovativ“ sucht nach Lösungen für Dormagens Wohnraumproblem

Unter dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Dormagen leiden insbesondere einkommensschwächere Menschen, darunter Auszubildende und Studenten. Auch Senioren finden kaum geeigneten Wohnraum, wenn dieser zusätzlich barrierearm sein muss. In der von Laufenberg Immobilien gegründeten Expertenrunde „immovativ“ diskutierten die Mitglieder über mögliche Lösungen. Insbesondere bei den langen Bearbeitungszeiten von Förderanträgen beim Rhein-Kreis-Neuss und zu viel Bürokratie bestehe Handlungsbedarf. „Bearbeitungszeiten von einem Jahr für die Genehmigung geförderter Wohnprojekte sind inakzeptabel,“ betonen Martin Klemmer, technischer Vorstand der Baugenossenschaft Dormagen und Architekt Florian Pacher. Um neuen Wohnraum in Dormagen schaffen zu können, muss unbedingt neues Bauland erschlossen werden. „Die Zuwanderer sind vor allem 30- bis 50-jährige aus Köln mit Kindern“, so Dr. Alfred Laufenberg, Geschäftsführer von Laufenberg Immobilien. „Bezahlbarer Wohnraum ist rar.“ Für Dormagen als Wirtschaftsstandort ist der Wohnraummangel besonders kritisch. „Nur ein Drittel der Mitarbeiter des Chemparks wohnt in Dormagen, etwa die Hälfte im Umland,“ erläutert Martin Voigt, Leiter des Politik- und Bürgerdialogs bei Currenta. „Die Pendlerwege werden immer länger, weil Wohnraum fehlt.“

 

In einem Workshop sollen nun Flächen in Dormagen identifiziert werden, die sich als Bauland eignen. An der Jussenhovener Straße und der Nettergasse in Dormagen scheiterte das Nachverdichtungsprojekt. An der Norbertstraße in Straberg konnten hingegen erfolgreich Grundstücke erworben werden, 16 Klima-Einfamilienhäuser und zwei Mehrfamilienhäuser sollen dort errichtet werden.

 

 

Der gesamte Artikel „Initiative sucht Lösungen für das Wohnraumproblem“ von Andrea Lemke ist auf RP Online am 13.04.2024 erschienen.

Foto Beitragsbild: Andrea Lemke

Weitere Informationen zu dem Stadtquartier Dormagen-Horrem der Baugenossenschaft Dormagen finden Sie hier.

 

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